Welche Hörschäden können durch Lärm auftreten?

Im zweiten Teil unserer Lärm-Reihe soll es um die gesundheitlichen Schäden gehen, die Lärm auslöst. Durch ihn drohen neben einer ganzen Reihe psychischer Störungen vor allem Hörschäden. Um was für konkrete gesundheitliche Einschränkungen es dabei geht und wie diese entstehen, werden wir im Folgenden genauer betrachten. Außerdem beantworten wir die Frage, ab wieviel Dezibel (dB) Hörschäden begünstigt werden und geben Beispiele für entsprechende Lärmquellen.

Wie entstehen Hörschäden?

In Teil eins haben wir bereits erklärt, dass Lärm eine als störend und belastend empfundene Geräuschquelle ist. Geräusche entstehen, wenn Luftmoleküle in Bewegung versetzt werden. Dass wir Luftbewegungen körperlich wahrnehmen können, merken wir bei Wind und Sturm sehr deutlich. Auch Schallwellen können die gleichen destruktiven Kräfte wie ein Unwetter entfalten. Mit genügend Druck – etwa als Folge einer Detonation – lassen sie beispielsweise Fensterscheiben zerspringen. Doch solch verheerende Kräfte sind gar nicht nötig, um uns Menschen zu schaden. Wir nehmen Töne über feine Härchen in unseren Ohren wahr. Treffen zu starke Schallwellen auf sie, können dauerhafte Schäden bis zum Hörverlust auftreten.

Ab wieviel Dezibel entstehen Hörschäden?

Ab wann Lärm krank macht, ist nicht immer klar zu sagen, da er auch psychische Symptome wie Stress und Schlafstörungen auslöst. Anders sieht es jedoch bei Hörschäden aus. Hierbei lässt sich klar beziffern, ab wieviel dB (Dezibel) Höreinbußen drohen, wenn die folgenden Schallwellen dauerhaft auf Betroffene einwirken:

  • 40 dB – bereits bei geringer Lärmbelastung kann ein geringer Hörverlust die Folge sein. Das Verständnis von Gesprächen mit mehreren Teilnehmern wird schwerer.
  • 70 dB – Ein mäßiger Hörverlust kann eintreten, bei dem Sprache noch verstanden wird, wenn der Sprecher laut redet.
  • 90 dB – Sie verursachen einen starken Hörverlust. Worte werden nur noch erkannt, wenn der Sprecher direkt ins Ohr spricht. Auch Geräusche werden – mit Ausnahme lauter Geräusche – kaum noch wahrgenommen.
  • 130 dB – Der Hörverlust grenzt an Taubheit. Sprache wird nicht mehr wahrgenommen, ausschließlich extrem laute Geräusche können gehört werden.

Was für bekannte Beispiele für gesundheitsschädigende Lärmquellen gibt es?

Bisher haben wir uns nur angesehen, ab wieviel dB Hörschäden drohen. Doch was bedeutet das für den Alltag und das Berufsumfeld? Welche Werte eine bestimmte Maschine oder eine Arbeitsumgebung erreicht, muss im Einzelfall mit einem Schallpegelmesser bestimmt werden, um entsprechende Lärmschutzmaßnahmen vorzunehmen. Deswegen möchten wir Ihnen stattdessen einige Beispiele aus dem Alltag vorstellen, um Sie für die Gefahr zu sensibilisieren.

    • Wie viel Lärm macht Straßenverkehr?

Eine befahrene Straße verursacht bis zu 70 dB und kann damit mäßigen Hörverlust auf Dauer nach sich ziehen.

    • Wie laut ist ein Konzert?

Konzerte liegen mit 90 dB und mehr in einem Bereich, der starken Hörverlust verursachen kann.

    • Wie laut ist ein Presslufthammer?

Presslufthammer erreichen bis zu 120 dB, starke Hörschäden bis Taubheit können verursacht werden.

    • Wie laut können Babys schreien?

Auch Babys können – allerdings nur kurzeitig – bis zu 120 dB erreichen. Sie sehen: Manchmal können Lärmschäden auch in vermeintlich harmlosen Alltagssituationen drohen.

    • Wie laut ist ein Flugzeug?

Ein startendes Flugzeug kann mit 130 dB zur Taubheit führen.

Grüner Pfeil der rot wird

Ob ein Hörschaden eintritt, hängt natürlich auch von weiteren Faktoren wie einer Vorschädigung und der Dauer ab, die Lärm anhält. Als Experten für Lärmschutz möchten wir Ihnen jedoch den Rat geben, auch leichte Hörschäden gar nicht erst auftreten zu lassen. Unser Ohr kann sich von diesen Schäden leider nicht mehr erholen. Durch weitere Lärmexposition können leichte Schädigungen zudem schleichend zunehmen, bis eine Schwerhörigkeit das kritische Maß erreicht hat und von den Betroffenen bemerkt und als störend empfunden wird.

Welche Pflichten deswegen Arbeitgeber in Bezug auf Lärmschutz haben, stellen wir Ihnen im nächsten Teil vor.

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